Liebe Unterstützer*innen des Azubihilfe Netzwerks,
es ist viel passiert in den letzten Monaten, und wir möchten euch einen Überblick über die spannenden Entwicklungen unseres Netzwerks geben. Gemeinsam haben wir viel erreicht – aber es gibt weiterhin viel zu tun!
Im Frühjahr 2024 haben wir uns als Orgagruppe neu zusammengefunden und begonnen, unsere Kommunikationsstruktur zu erweitern. So haben wir im Sommer eine eigene Website www.azubihilfe-netzwerk.de ins Leben gerufen, auf der wir aktuelle Infos, unsere Ziele und Aktionen bekannt machen.
Zusätzlich haben wir den Instagram-Account aktiver gestaltet, um eine breitere Öffentlichkeit zu erreichen und uns mit anderen Netzwerken sowie Auszubildenden zu vernetzen.
Nebenher fanden Pressetrainings, Interviews und zahlreiche Kontaktaufnahmen mit Jounalist*innen statt. Wir haben Plakate, Flyer und Sticker drucken lassen, und Telegram-Gruppen ins Leben gerufen, wo sich Auszubildende direkt vernetzen und austauschen können.
Unser zentrales Projekt diesen Sommer war der Offene Brief und der Aktionstag um seine Veröffentlichung. Darin haben wir auf die Missstände im Handwerk und besonders in den handwerklichen Ausbildungsberufen hingewiesen. Dieser Brief war das Herzstück unserer Aktionen, da er die Anliegen und Forderungen des Netzwerks bündelt. Ihr könnt ihn auf unserer Website lesen, falls ihr das noch nicht getan habt.
Der Offene Brief wurde gemeinsam mit 28 Erstunterzeichnenden im September unter anderem an alle 53 Handwerkskammern (HWKs) in Deutschland versendet.
Der 21. September, der Tag des Handwerks, war der Höhepunkt unserer bisherigen Arbeit: An diesem Tag haben wir mit vielen Unterstützer*innen bundesweit Aktionen organisiert, um auf die Zustände in der handwerklichen Ausbildung aufmerksam zu machen. In über 17 Städten, haben wir mit kreativen Aktionen Menschen mobilisiert, die unsere Anliegen unterstützen.
Dank eurer Unterstützung konnten wir nicht nur die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gewinnen, auch unsere Petition hat mittlerweile über 25.000 Unterschriften erreicht – ein starkes Zeichen für den Handlungsbedarf!
Nach dem Aktionstag wuchs das öffentliche Interesse und verschiedene Institutionen, Verbände und Einzelpersonen meldeten sich bei uns. Besonders viele Auszubildende haben unser Netzwerk entdeckt und sich mit Anliegen und Fragen an uns gewandt. Unsere erhöhte Sichtbarkeit hat uns nicht nur positive Reaktionen, sondern auch kritische Stimmen gebracht. Insbesondere der Ton des Offenen Briefs stieß mancherorts auf Unmut. Doch auch das zeigt wie wichtig und relevant unsere Arbeit ist, wenn das radikale Ansprechen der unhaltbaren Arbeitsbedingungen für mehr Aufregung sorgt als die Misstände selbst.
Eine der wichtigsten Reaktionen auf den Brief waren Gesprächseinladungen von einigen Handwerkskammern. Bereits jetzt haben wir Gespräche mit HWKs in Leipzig, Köln und Bielefeld geführt. Ein weiteres Gespräch in Dortmund steht in Kürze an. Diese Dialoge sind ein wichtiger Schritt, um unsere Anliegen auf offizieller Ebene voranzutreiben.
Von dem Gespräch mit der HWK Bielefeld berichtet Leo: „Bei der Handwerkskammer Bielefeld sind wir auf offene Ohren und Veränderungsbereitschaft gestoßen. Wir haben uns über fehlende Schüler*innenvertretungssysteme in Berufsschulen und Möglichkeiten zur Teilhabe einer Auszubildendenvertretung in Entscheidungsprozessen der HWK ausgetauscht. Auch die Notwendigkeit zur Qualitätsevaluierung & – sicherung von Ausbildungsbetrieben sowie Mängel der Auszubildendenberatung waren Thema. Daraufhin wollte die HWK Bielefeld mit der HWK Leipzig in Kontakt treten, um unter anderem gemeinsam Konzepte zur Betriebsbewertung auszuarbeiten.“
Anna berichtet, dass sich die Kölner Netzwerkgruppe bereits zweimal mit der HWK getroffen habe. Das erste Treffen fand im November statt, wobei der neue Hauptgeschäftsführer großes Interesse an dem Thema „Auszubildende“ zeigte, und es zu einem seiner Arbeitsanliegen machen will. Auch die beiden Leiterinnen der Ausbildungsberatung sind sehr erfreut über die Zusammenarbeit mit dem AhN und hoch motiviert, die Situation der Auszubildenden im Handwerk zu verbessern.
Im Dezember traf sich die Kölner Regiogruppe erneut, um sich konkret über Themen auszutauschen. Die erste Idee ist nun, eine Umfrage zu erstellen, an der möglichst viele Kölner Auszubildende teilnehmen sollen, um einen Gesamtüberblick über die Situation zu erhalten und den Auszubildenden endlich Gehör zu verschaffen. Anfang diesen Jahres wollen sie dieses Vorhaben gemeinsam angehen.
Yantin erzählt aus Leipzig: „Ich habe das Gespräch in Leipzig als sehr konstruktiv und auf Augenhöhe wahrgenommen. Wir haben mit Herrn Lux unsere Forderungen und Vorschläge besprechen können und dieser hat zugesagt einige der Punkte in Angriff zu nehmen. Wir stehen seit dem im Kontakt, um an der Umsetzung weiterer Forderungen zu arbeiten und das nächste Gespräch soll im Februar stattfinden. Wir sind mit einem guten Gefühl aus dem Gespräch gegangen, gleichzeitig war es erschreckend, dass es unser unbezahltes Zutun von außen braucht, damit die Handwerkskammer ihrer Verantwortung nachkommt.“
Außerdem ist ein Video über den Aktionstag in Arbeit – dieses könnt ihr bald auf unserer Website anschauen, um noch einmal in die Atmosphäre des Aktionstags einzutauchen.
Aktuell arbeiten wir daran, regionale E-Mail-Adressen zu erstellen, sodass sich Auszubildende in ihren Regionen selbstständig vernetzen können. Die Email-Adressen der bereits entstandenen Regionalstrukturen werden wir demnächst auf unserer Website veröffentlichen.
Ab dann ist es auch einfach, weitere regionale E-mail-Adressen einzurichten. Falls ihr Interesse habt, eure regionale Vernetzung voranzutreiben, meldet euch bei uns über info@azubihilfe-netzwerk.de .
Des weiteren wollen wir eine Plattform für die Bewertung von Betrieben entwickeln, die öffentlich einsehbar ist, sodass es einfacher wird, für Praktikant*innen und Auszubildende, einen guten Betrieb zu finden und mehr Menschen Zugänge für einen geeigneten Ausbildungsplatz finden können.
Hast du auch Ideen für Verbesserungen in den Handwerklichen Ausbildungsberufen und möchtest dich aktiver einbringen? Dann komm zu uns in die Orga-Gruppe, wir freuen uns auf dich!
Wir sind unglaublich dankbar für eure Teilnahme, Unterstützung und für jedes einzelne Engagement, das unser Netzwerk stärker macht. Wir bleiben dran und setzen uns weiterhin für die Verbesserung der Ausbildungsbedingungen im Handwerk ein – mit eurer Hilfe!
Bleibt dran, bleibt engagiert und bleibt Teil unserer Bewegung!
Mit solidarischen Grüßen,
Euer Azubihilfe Netzwerk