Rückblick auf den 21. September 2024
Anlässlich des bundesweiten “Tag des Handwerks”, hat das junge Azubihilfe Netzwerk einen Offenen Brief veröffentlicht, um strukturelle Probleme im Handwerk aufzuzeigen. Der Brief richtet sich in erster Linie an Institutionen des Handwerks, Betriebe und Berufsschulen. Aber auch an den ZDH in Berlin, Bundesministerien (BMBF und BMWK) und das Deutsche Handwerksinstitut (DHI).
In 10 Bundesländern haben Auszubildende, Gesell*innen, Meister*innen und Unterstützende an über 35 Orten, darunter in Hamburg, Leipzig und Berlin, mit verschiedenen Aktionen auf die Situation von Auszubildenden im Handwerk aufmerksam gemacht. Die in diesem Zusammenhang jüngst veröffentlichte Petition zählt mittlerweile schon über 600 Unterzeichnungen.
„Es ist beeidruckend, wie viele Menschen aktiv geworden sind und sich mit uns an dem Tag für ein besseres Handwerk eingesetzt haben. Die Reaktionen darauf reichten von großem Interesse bis hin zu kritischen Stimmen und leider auch Anfeindungen – doch sowohl das breite Interesse als auch die Kritik sehen wir als Ansporn. Wir setzen auf den bevorstehenden Austausch mit den Addressierten, um gemeinsam an der Umsetzung unserer Forderungen zu arbeiten“ berichtet Netzwerk-Mitglied Sam über den Aktionstag. Das Azubihilfe Netzwerk ist ein bundesweiter Zusammenschluss aus Auszubildenden und Ausgelernten. In dem offenen Brief macht das Netzwerk auf die prekäre Situation der Auszubildenden und allgemeine Missstände im Handwerk aufmerksam.
Eine umfangreiche Forderungssammlung des Netzwerks findet sich hier.
Da es seit dem Aktionstag kontroverse Reaktionen gab, hat sich das Netzwerk zu folgendem Statement zusammen getan:
„Seit dem bundesweiten Aktionstag haben uns vor allem Nachrichten von Auszubildenden erreicht, die auf uns aufmerksam geworden sind, sich verstanden fühlen und sich vernetzen wollen. Das bestärkt uns in unseren Forderungen sowie der Notwendigkeit, diese in die Aufmerksamkeit der zuständigen Behörden zu stellen.Uns ist bewusst, dass sich unter den Adressierten des offenen Brief bereits engangierte Personen finden, die sich seit Jahren für den selben Strukturwandel einsetzten, den wir heute fordern. Hier setzen wir auf Austausch und hoffen auf Solidarität. Gleichzeitig sind die Missstände im Handwerk nach wie vor so tiefgreifend verankert, dass wir es als Notwendigkeit sehen diese offen und klar zu thematisieren.
Wir erleben außerdem, einen kontroversen Diskurs, über die Absichten des Azubihilfe Netzwerks und das Personen fürchten, die Zusammenarbeit mit HWK & co sei gefährdet, da sie unseren offenen Brief unterstützen. Es schockiert uns zu hören, dass mancherorts die Handwerkskammer unseren Brief als Affront begreift, anstatt als Appell: denn die Verbesserung des Handwerks kann nur in unser aller Interesse liegen und gemeinsam passieren.
Wir sind an einem kostruktiven Austausch mit den Verantwortlichen interessiert und setzen auf einen zeitnahen Dialog auf Augenhöhe.“
Das Azubihilfe Netzwerk
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