…wie arm sie doch dran wären, mich schwaches Mädchen als „Hilfe‘“ zu haben…

Ich heiße [X], bin 23 Jahre alt und Tischlerin.

Ich bin in meiner Ausbildung 2018 an einem Tag angeschlagen zur Arbeit gekommen weil eine Baustelle dringend fertig werden musste. Es mussten Unmengen schwerer Wohnungseingangstüren vom LKW der Spedition abgeladen und in verschiedene Etagen getragen werden. Der Speditionsfahrer äußerte meinen männlichen Kollegen gegenüber wie arm sie doch dran wären, mich schwaches Mädchen als „Hilfe‘“ zu haben. Solche kleinen Kommentare sind mir in den sechs Jahren, die ich in dem Job gearbeitet habe, immer wieder vor die Füße gefallen.

Allerdings hatte ich das große Glück in einer Firma zu arbeiten in der alle Kolleg*innen sich für einander einsetzen und Frauen schon seit den frühen Zweitausendern, selbstverständlich fast jedes Jahr ausgebildet wurden.

Auch in der geschilderten Geschichte haben meine Kollegen sofort betont, dass ich trotz Krankheit zur Arbeit gekommen bin, um Ihnen zu helfen und auch sonst tatsächlich eine Hilfe bin.

Vielleicht könnt ihr mit meiner Geschichte etwas anfangen. Mir ist allerdings wichtig, dass betont wird, dass ich schlechte Erfahrung nur außerhalb meiner Firma gemacht habe. (Andere Gewerke, Kunden, Mitarbeiter im Fachhandel, usw.)  

Es gibt also im Handwerk zum Glück auch Inseln, auf denen es gut läuft.