…setzt ihn einer Willkür aus…

Schülerpraktikum

Ich sollte einen Praktikanten für 2-3 Tage mitnehmen auf Montage. In der Woche darauf lag der Zettel in meinem Fach. Es handelt sich um ein Bewertungsbogen. Der Name des Praktikanten stand darauf. Ich wusste von dem Praktikanten, dass er zu dieser ‚Schule‘ ging. Das Logo der Schule ist auf dem Zettel. Ich fand das etwas merkwürdig und recherchierte die Schule.

Die Schule vermittelt Praktika für behinderte Jugendliche, auf der Startseite kommt die Worte ‚behindert‘ oder ‚Behinderung‘ nicht vor. Auf ihrer Seite versprechen sie den Arbeitgebern, dass sie eine ‚zuverlässige Begleitung‘ sicher stellen, dass für den Arbeitgeber keinerlei Kosten entstehen (auch keine Versicherungskosten) und eine finanzielle Förderung.

Zu keinem Zeitpunkt gab es für mich eine Einweisung, Erklärung oder Gespräch mit einem Mitarbeiter der Schule oder durch meinen Vorgesetzten. Praktikanten werden in der Regel mitgegeben wenn es eine weitere Person für die Arbeit braucht.

Zu dem Zeitpunkt war er Einer von zwei Praktikanten, der mir nur mitgegeben wurde, weil andere Kollegen mit ihm nicht zurecht kamen, aber viel mehr weil er ihnen ‚keine Hilfe‘ war. Ich bin nicht pädagogisch geschult und bilde nicht aus. Die Wahl fiel nach gerade mal 2 Tagen nur deshalb auf mich als ‚letzter Strohhalm‘, weil auf meine ’soziale Ader‘ gesetzt wird, weil ich eine Frau bin.

Den Zettel und diese Antwort gab ich leider nie ab:

Ich habe mit Herr — 2-3 Tage gearbeitet. Ich sehe mich nicht in der Lage sein Praktikum zu bewerten. Dies liegt u.A. an der Kürze der gemeinsamen Zeit. Den Fragebogen verstehe ich nicht. Maßstäbe und Kriterien anhand dessen bewertet werden soll sind völlig unklar. Ich wurde nicht eingewiesen wie ich diese Bewertung vornehmen soll.

Desweiteren wird mit dieser Form der Abfrage nicht berücksichtigt inwiefern es Herr — überhaupt möglich war diese Kriterien ’sehr gut‘ zu erfüllen und wie er von uns eingesetzt wurde bzw. werden kann.

Eine Bewertung durch mich oder einer anderen Person der Tischlerei — kann Herr — nicht gerecht werden und setzt ihn einer Willkür aus.

Ich halte Inklusion für nötig und sinnvoll. Wie das gelaufen ist kann allerdings nicht der richtige Weg sein.