…ich wäre “das wofür man einen Penis hat”…

Es freut mich sehr, dass ihr den Erfahrungen, insbesondere einmal den schlechten, hier mit eurem Format Raum bietet und den Menschen Gehör verschafft, die sonst im Stillen bleiben.

Zu meiner Erfahrung als Frau im Handwerk in Deutschland möchte ich vorerst sagen, dass meine Kolleg:innen, die alle sehr jung und offen waren und auch viele Kund:innen sehr freundlich waren und mich in meiner Arbeit ernst genommen haben und mein Können geschätzt und nicht untergraben haben.

Trotzdem glaube ich, dass alle FLINTA*S auch diskriminierende Erfahrungen gemacht haben, die oft auch keine ausgesprochenen Beleidigungen sein müssen.

Für mich die schmerzhaftesten Erfahrungen waren Kunden (es waren tatsächlich immer Männer) die mich als Frau auf der Baustelle total ignorierten. Bei der Begrüßung fing es an, dann weiter zum Erklären der Problematik, bei Nachfragen oder dem Herumführen auf der Baustelle. Oft war das Gespräch nur zwischen meinem männlichen Kollegen und dem Kunden. Selbst auf Baustellen bei denen ich schon öfter gearbeitet hatte und daher einen besseren Überblick hatte wurde ich oft nicht ins Gespräch mit einbezogen. Dieses Verhalten gab mir immer den Anschein meine Autorität als Handwerkerin wird untergraben und mein Können und meine Kompetenz infrage gestellt.

Leider hatte ich auch im speziellen eine Begegnung bei der der Kunde offensichtlich sexistisch war. Er meinte dabei zu meinem Kollegen er könne “froh sein mit einer so hübschen Frau zu arbeiten” und ich wäre “das wofür man einen Penis hat”.