Ich bin dieses Jahr mit meiner Tischler*ausbildung fertig geworden und danach direkt wegen Depressionen in ner Klinik gelandet 🙃.
Als weiblich gelesene (ungeoutet nichtbinäre) Person in einem Betrieb aus 100% weißen cis Männern hatte ich mehr als genug Sexismuserfahrungen (+ viel Rassismus & Queerfeindlichkeit in Gesprächen). Neben den „zu erwartenden“ dämlichen Sprüchen & Situationen (gemeinsame Mahlzeit, jemand muss abwaschen und beauftragt wird natürlich nicht der Lehrling im ersten Lehrjahr sondern ich, im Dritten) hat auch meine Ausbildung ziemlich gelitten.
Nach kurzer Zeit wurde ich nur noch zum Schleifen abgestellt und auf Nachfragen kam nur: „Du bist zu zierlich für die Baustelle“ oder ähnlicher Quatsch. Da es mir eh schon mental beschissen ging, hab ich selten die Konfrontation gewagt aber selbst als ich ansprach dass ich sinnvollere Aufgaben will, war das Ergebnis, dass ich eine Woche mal was Neues zu tun gekriegt habe und danach war ich wieder nur am Schleifen.
Jedenfalls hab ich trotz sehr guten Theorie-Noten das Gefühl nicht wirklich gut ausgebildet zu sein. Und die Hilflosigkeit gegenüber der konstanten unfairen Behandlung hat mir meiner eh schon labilen mentalen Gesundheit den Rest gegeben.