…aufgrund meiner Transgeschlechtlichkeit unbezahlt krank…

Ich habe vor ein paar Jahren bei einem kleinen Modelabel in [Ostdeutschland] als Schneider gearbeitet. Ich war von Beginn an als transgeschlechtlich geoutet. Bei meinem Vorstellungsgespräch wurde mir gesagt, dass mir, wenn ich geschlechtsangleichende Operationen geplant habe, die damit zusammenhängende Ausfallzeit nicht entlohnt werden kann. Dass ich zustimme, aufgrund meiner Transgeschlechtlichkeit unbezahlt krank zu sein, war also Bedingung für meine Einstellung. Ich habe damals zugestimmt und dachte mir, dass der Grund für meine Krankschreibung dann ja eh anonym ist und eine solche Abmachung nicht rechtlich bindend sein kann. Letztendlich habe ich leider kurz vor meiner geschlechtsangleichenden Operation gekündigt, weil ich den Druck als zu groß empfunden habe, den Grund meiner Krankschreibung zu verschleiern und/oder mich zusätzlich zur Heilung/Erholung (und zusätzlich zu eh schon vorhandenen Konflikten) mit meiner Chefin anzulegen, um meine Rechte durchzusetzen.